Wohnhaus, München Nymphenburg, Sanierung, ab 2011
Das Stadthaus wurde um 1911 von Heilmann & Littmann als Teil der Villen-kolonie ‚Volksgarten Nymphenburg‘ errichtet und soll nun nach 100 Jahren zum ersten Mal grundlegend saniert und umgebaut werden.
Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, zeigt aber dennoch viele erhaltenswerte historische Ausstattungselemente und Details.
Das Haus wird zunächst weitgehend entkernt. Statische Mängel sowie Änderungen in Nutzung und Raumaufteilung erfordern an diversen Stellen Anpassungen der Bausubstanz. Das steile Satteldach wird statisch verstärkt, gedämmt und neu eingedeckt. Die Dachverglasung wird ausgetauscht und mit einem außenliegenden Sonnenschutz ausgestattet. Die alten Kastenfenster werden durch neue Holzfenster mit Dreifachverglasung ersetzt. Auch die Haustechnik wird vollständig erneuert. Dabei werden neben einem Gas-Brennwert-Kessel auch ein Kaminofen sowie eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Der Wandputz wird abgeschlagen und erneuert, der Deckenputz mit Hohlkehle und Stuckverzierungen nur ausgebessert. Neben der alten Treppe bleiben auch Innentüren und Parkettböden weitgehend erhalten. Im Erdgeschoss wird eine Fußbodenheizung eingebaut und ein Natursteinbelag verlegt.
Projektleitung: Alexander Ehlich / Christina Knöbl
Fotos: Alexander Ehlich
Wohnung, München Fürstenried, Umbau, 2011
Die zweigeschossige Dachwohnung in München Fürstenried wurde zunächst fast vollständig entkernt und anschließend nach den Bedürfnissen des neuen Eigentümers räumlich verändert und neu ausgebaut.
Projektleitung: Christina Knöbl
Fotos: Alexander Ehlich
Landeshauptstadt München, Tiefgaragensanierung, 2011-2012
Die städtische Tiefgarage an der Josephspitalstraße 8 musste dringend saniert werden. Die Garage gehört zum Kassen- und Steueramt der Landeshauptstadt München, einem herausragenden Werk der Münchner Nachkriegsarchitektur.
Das Verwaltungsgebäude wurde 1953/54 nach Plänen von Karl Delisle und Max Panitz erbaut und 1997 in die Denkmalliste eingetragen.
Der Komplex mit zwei Höfen wurde mehrfach erweitert und verändert. Bereits in den 60er Jahren kam an der östlichen Grundstücksgrenze ein Gebäudetrakt hinzu. In den 70er Jahren wurde der östliche Innenhof überbaut: Im früheren Garagenhof (UG) entstand eine Tiefgarage, darüber ein eingeschossiger Technikbereich.
2011 wurden in der Tiefgarage Bestandsuntersuchungen durchgeführt:
– Entnahme von Bohrkernen / Bestimmung der Druckfestigkeiten
– Entnahme von Stahlproben / Bestimmung der Materialkennwerte
– Bestimmung von Querschnittsverlusten an der Stützbewehrung
– tiefengestaffelte Entnahme von Bohrmehl / Bestimmung des Chloridgehalts
– Bestimmung der Karbonatisierungstiefe mit Phenolphthalein
– zerstörungsfreie Bestimmung der Betondeckung (induktives Messverfahren)
Aufgrund von Chloridbelastung, Karbonatisierung und Korrosionsschäden war die Sanierung einzelner Stützen unumgänglich.
Abhängig von Chloridgehalt und statischer Belastung wurden die Stützen in drei Kategorien eingeteilt. Je nach Kategorie wurden unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt:
– Maßnahme 01:
nur Beschichtung
– Maßnahme 02:
konventionelle Betonsanierung, Teilerneuerung der Bewehrung, Beschichtung
– Maßnahme 03:
kathodischer Korrosionsschutz (KKS), Umhüllung mit Stahlbeton, Beschichtung
Bei den Maßnahmen 02 und 03 musste jeweils auch das Fundament freigelegt, also die Bodenplatte ringsum die Stütze entfernt und erneuert werden.
Aufgrund der Dringlichkeit wurde die Sanierung der Tiefgarage einer bereits in Planung befindlichen Generalsanierung des gesamten Hauses vorgezogen und 2012 realisiert.
Projektleitung: Alexander Ehlich
Fotos: Alexander Ehlich