Das Massivholzhaus ersetzt ein kleines Wohnhaus, das 1933 als Teil der sogenannten Zahnbrechersiedlung in München Johanneskirchen errichtet worden war. Die Siedlung wird seit Jahren zunehmend verdichtet, zeigt aber noch immer ein weitgehend homogenes Erscheinungsbild.
Das neue Wohngebäude sollte sich zurückhaltend in die Nachbarschaft einfügen, aber dennoch deutlich größer und unkonventioneller werden als sein Vorgänger. Zu diesem Zweck wurde das Raumprogramm auf ein Vorder- und ein Hinterhaus aufgeteilt.
Das Vorderhaus an der Straße orientiert sich im Profil am Nachbarhaus und auch mit der Aufteilung in Keller und Hochparterre am traditionellen Bestand der Siedlung. Im Hochparterre entstand der große Wohnraum mit Galerie und offener Küche.
Im profilgleichen Hinterhaus befinden sich auf zwei Ebenen die Individualräume: oben die der Kinder, unten die der Eltern. Im Vergleich zum Vorderhaus sind beide Ebenen um ein halbes Geschoss höhenversetzt. (Split-Level-Prinzip)
Zwischen beiden Häusern bildet ein transparentes Treppenhaus den Eingangs- und Erschließungsbereich. Die drei Bauteile bilden zusammen mit der Kommunwand des Nachbarhauses einen kleinen, intimen Innenhof als zusätzlichen „Wohnraum ohne Dach“.
Das Wohnhaus insgesamt ist unten als Massivbau aus Stahlbeton, oben als Holzbau aus Brettsperrholz-Elementen konzipiert.
Im Innenraum wurde auf eine Verkleidung der Brettsperrholz-Elemente verzichtet. Teilflächen wurden weiß lasiert.
Die Kubatur des neuen Hauses beträgt 1.355 m³, die Wohnfläche ca. 227 m², die Nutzfläche insgesamt ca. 252 m².
Das Grundstück ist 1.249 qm groß und durch umfangreichen Baumbestand charakterisiert. Durch den ungewöhnlich hohen Grundwasserspiegel im Frühsommer 2007 waren in der Rohbauphase umfangreiche Maßnahmen zur Wasserhaltung erforderlich.
Projektleitung: Alexander Ehlich / Christina Knöbl
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Fotos: Johannes Seyerlein
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