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Landeshauptstadt München, Stadtarchiv, Fassadensanierung, 2004-2009

Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt München befindet sich im Stadtteil Schwabing. Der historische Teil wurde in den Jahren 1912/13 nach Plänen des Architekten Hans Grässel erbaut und steht unter Denkmalschutz.

Das historische Ensemble gliedert sich in ein Hauptgebäude, zwei Turmbauten und zwei Seitenflügel.
Zwischen 2004 und 2009 wurden in drei Bauabschnitten die denkmalgeschützten Fenster und Fassaden bei laufendem Betrieb saniert.

Fenstersanierung

Bei der aufwendigen Sanierung der historischen Kasten- und Einfachfenster wurden zunächst alle Gläser ausgebaut und alle Beschläge entfernt. Flügel, Blendrahmen und Beschläge wurden vollständig entlackt und neu beschichtet. Schadhafte Holzteile wurden ausgebessert oder ausgetauscht. Zur Verbesserung der Schlagregendichtheit wurden Aluminium-Pofile als Höckerschwelle eingebaut und die Wetterschenkel erneuert. Um den Wärmeschutz zu verbessern, wurden die inneren Fensterflügel mit einem umlaufenden Dichtungsprofil ausgestattet. Ein eingefrästes Aluminium-Winkelprofil ermöglichte den fachgerechten Anschluss der neuen Fensterbleche.

Wichtige Aspekte bei der Sanierung der Fenster waren der Arbeits- und Umweltschutz im Zusammenhang mit der Bleibelastung in den alten Anstrichstoffen. In enger Abstimmung mit Gewerbeaufsichtsamt und Berufsgenossenschaft wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen für die Handwerker und die Mitarbeiter im Stadtarchiv getroffen.

Fassadensanierung

Das Sanierungskonzept folgte einer restauratorischen Auffassung der Bearbeitung bzw. Wiederherstellung von Fassadenputzflächen und -dekorationen. So wurden bei der Fassadensanierung des Haupthauses an Nord-, Ost- und Südfassade lediglich partielle Ausbesserungen vorgenommen. Der bestehende, historische Kalkputz sollte in seiner Substanz soweit wie möglich erhalten bleiben. Ziel war dabei ausdrücklich auch die Sanierung und damit Erhaltung geschädigter Substanz. Ein Austausch bzw. eine Rekonstruktion von Applikationen wurde nur dort vorgenommen, wo die Struktur nicht mehr reparabel erschien.

Die Westfassade, die bereit in der Nachkriegszeit ein erstes Mal notdürftig saniert worden war, zeigte die umfangreichsten Schäden. Hier wurde nur das Traufgesims erhalten, ansonsten mussten alle Putzflächen, Faschen, Lisenen und Gesimse vollständig erneuert werden.

Projektleitung: Alexander Ehlich

Foto: Alexander Ehlich

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