Löffler Weber | Architekten » Deutsche Verlags-Anstalt, Gutachten für Umbau und Sanierung, 2001

Deutsche Verlags-Anstalt, Gutachten für Umbau und Sanierung, 2001

Das Verwaltungsgebäude der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart wurde in den 50er Jahren von Architekt Brüllmann erbaut. Neben mittlerweile substanziellen Schäden und Mängeln im Bereich von Dach und Fassade gibt es auch erhebliche strukturelle Defizite im Innern.

Durch einen behutsamen Umbau – so das vorliegende Konzept – soll das etwas verstaubte Erscheinungsbild des Traditionsverlages durch eine angemessene Selbstdarstellung als modernes Medienunternehmen ersetzt werden.

Das Haus soll erkennbar bleiben, aber für Passanten, Besucher und Mitarbeiter in Zukunft wieder frisch und lebendig wirken.

Durch wenige, gezielte Eingriffe in die Bausubstanz soll das Haus bekommen, was ihm bislang fehlt: Platz für die angemessene Präsentation der Produkte, für den würdigen Empfang von Besuchern und für die informelle und dennoch produktive Kommunikation der Mitarbeiter.

Zudem wird vorgeschlagen, die starre Struktur der klassischen zweibündigen Anlage aufzulockern, um mit einer neuen und flexiblen Mischung aus Einzelbüros und Teamflächen der Arbeitsweise eines modernen und erfolgreichen Verlages gerecht zu werden.

Bei der Sanierung der Fassaden spielen Sonnenschutz und Schallschutz eine zentrale Rolle, zumal sich die langgestreckte und lärmbelastete Straßenseite nach Südwesten orientiert.

Zunächst wurden zweischalige Fassadenkonstruktionen untersucht. Einfacher Sonnenschutz und effektiver Schallschutz sind dabei aber mit unerwünschter Aufheizung im Fassadenzwischenraum verbunden. Negative Auswirkungen auf das Raumklima lassen sich also nur mit hohem technischen Aufwand verhindern. Da Wärmegewinnung keine Rolle spielt, wurde dieser Ansatz als unwirtschaftlich verworfen.

Das Konzept sieht nun vor, die Fenster mit Leichtmetall-Klappläden auszustatten. Diese verringern die Blendung am Arbeitsplatz, minimieren die Aufheizung der Innenräume und reduzieren so die Notwendigkeit zur Lüftung und damit auch die Lärmbelästigung.
Die individuelle Regulierung von Lichtsituation und Außenbezug ermöglicht ein lebhaftes und zudem veränderliches Fassadenbild.
Durch die neue, zusätzliche Schicht der Faltläden rückt die mittlerweile wenig attraktive Fliesenverkleidung der Außenwand in den Hintergrund. Auf einen kostenintensiven Austausch kann verzichtet werden, ein Anstrich reicht aus.

Um auch im Dachgeschoss das Raumklima ohne aufwendige Technik nachhaltig zu verbessern, soll ein neues, leicht gewölbtes Flugdach die Aufheizung des bestehendes Flachdachs verhindern.

Projektleitung: Alexander Ehlich
Download: Deutsche Verlags-Anstalt

Startseite ->